Ist es wirklich so gut, wie man immer wieder in diversen Zeitschriften liest oder handelt es sich nur um Scharlatanerie?
Wie so oft, wenn altbewährte Mittel ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft finden, weiß man als Einzelner nicht, wie man sich diesen gegenüber positionieren sollte? Ist es das Beste, wenn man sich einfach auf das Mittel – hier das Traubenkernöl – stürzt, oder sollte man sich zuerst mit einer ausführlichen und oftmals langwierigen Recherche dem Thema widmen?
Fakten sind immer wichtig, schließlich bewahren Sie diese vor einem Fehlkauf oder zeigen Ihnen auf, wo sich der Einsatz des Traubenkernöls tatsächlich lohnt. Um sich diesem spannenden Thema schrittweise zu nähern, ist es das Beste, dieses selbsterklärte Wundermittel der Neuzeit genauer unter die Lupe zu nehmen.
Was ist Traubenkernöl überhaupt?
Traubenkernöl ist ein Naturprodukt, das mittlerweile bei einem großen Teil der Bevölkerung Anklang findet. Es wird als reines Naturprodukt aus den Kernen der Weintrauben gewonnen. Eben aus der hohen Qualität und der Natürlichkeit des Produkts ergeben sich die zahlreichen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Traubenkernöl kann als Alternative zu Speiseölen wie Oliven- oder Erdnussöl verwendet werden. Es empfiehlt sich dabei allerdings eine Mischung aus mehreren Ölen, denn das Traubenkernöl in hoher Qualität ist nicht gerade günstig, außerdem hat es einen starken Eigengeschmack.
Die Traubenkerne werden zerkleinert und dann wird das Öl durch ein Verfahren namens Kaltpressung extrahiert. Dieser Prozess ermöglicht die Extraktion natürlicher Antioxidantien, die für eine gute Gesundheit von Vorteil sind und oft in anderen Ölen wie Oliven- oder Mandelöl, allerdings in geringerer Dosierung, enthalten sind.
Wo kommt der Extrakt aus den Traubenkernen zum Einsatz?
- Der Extrakt aus den Traubenkernen kann als entzündungshemmendes Mittel verwendet werden, welches dabei hilft, Schwellungen in Gelenken und Muskeln zu reduzieren. Hierbei bietet es sich an, die topische Anwendung mit oraler Gabe, etwa von OPC Kapseln, zu kombinieren. Angemerkt werden muss dabei, dass Traubenkerne ihre Wirkung weniger bei akuten Fällen zeigen, sondern über lange Sicht und bei regelmäßiger Einnahme helfen.
- Der Traubenkernextrakt kann auch dazu beitragen, das Risiko von Herzerkrankungen zu verringern, indem es den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senkt. Das bedeutet allerdings nicht, dass dieses Mittel dazu in der Lage wäre, die Effekte von schlechter Ernährung oder von übermäßigem Alkoholkonsum umzukehren. Besonders effektiv ist der Extrakt, egal, in welcher Anwendungs- und Darreichungsform, wenn andere Bereiche des Lebens, etwa das Stresslevel, die Ernährung und der Schlaf, ebenso angepasst werden.
- OPC kann als Antioxidans verwendet werden, das die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützt und diesen hilft, länger zu leben. Der vorzeitige Zellverfall führt zu einem schnelleren Alterungsprozess und kann sogar das Wachstum vom Krebszellen begünstigen. Da es aufgrund der Anforderungen im modernen Alltag und der starken Verarbeitung von Lebensmitteln immer schwieriger wird, das Level an freien Radikalen niedrig zu halten, lohnt es sich also durchaus, mit geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln nachzuhelfen.
- Der Traubenkernextrakt kann bei der Gewichtskontrolle helfen, indem er das Sättigungsgefühl steigert, das Verlangen nach Zucker reduziert und den Appetit kontrolliert. Natürlich muss dabei auf einen gewissen Gewöhnungseffekt geachtet werden. Ähnlich effektiv wie die Traubenkerne sind Bitterstoffe, diese helfen zusätzlich, den Magen zu „verschließen“. Während diese Bitterstoffe allerdings nur der Gewichtskontrolle dienen, bringt der Traubenkernextrakt sämtliche anderen, bereits genannten, gesundheitlichen Vorteile mit sich.
Was bedeutet „OPC“ überhaupt?
Die Abkürzung OPC steht für Oligomere Proanthocyanidine. Es gibt zwei Arten von OPCs: Catechin und Epicatechin. Sie sind in Traubenkernextrakt enthalten und gelten als einige der stärksten Antioxidantien auf dem Planeten.
OPCs wurden ausgiebig auf ihre gesundheitlichen Vorteile und therapeutischen Eigenschaften untersucht. Traubenkernextrakt wird mittlerweile von vielen Menschen auf der ganzen Welt als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, kommt aber auch in Therapien für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen in der westlichen Schulmedizin zum Einsatz.
So lässt sich der Traubenkernextrakt in den Alltag einbinden
Traubenkernextrakt ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das im Alltag verwendet werden kann. Es kommt als Creme, Pastille, Pulver, als Kochzutat oder anders zum Einsatz.
Oftmals wird das Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform mit einem Glas Wasser oder Saft eingenommen. Da der Extrakt nicht jedem mundet, bieten sich Pillen an, die zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Diese erleichtern zudem die korrekte Dosierung ungemein. Der Extrakt hat auch verschiedene Verwendungen wie die Linderung von Stresssymptomen und die Verbesserung der Regeneration für Sportler oder Menschen, die viel trainieren. Das bedeutet, dass nicht nur die Dosierung, sondern auch die Art der Einnahme oder der Anwendung immer zweckgebunden sein sollen.
Gibt es bei Traubenkernen bekannte Nebenwirkungen?
Die Nebenwirkungen von Traubenkernextrakt sind mild und selten. Dazu gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Schwindel, Schlaflosigkeit und Mundtrockenheit. Traubenkernextrakt sollte nicht eingenommen werden, wenn Sie eine bekannte Allergie gegen Trauben oder andere Traubenprodukte haben. Die Dosierung von Traubenkernextrakt reicht von 50 mg bis 500 mg pro Tag, aber er muss mit Nahrung eingenommen werden, da es bei Einnahme auf nüchternen Magen zu Magenverstimmungen führen kann.
Bestehen Zweifel, ob das Mittel bedenkenlos eingenommen werden darf, so sollte mit besonders geringen Dosierungen begonnen werden. Gewöhnt sich der Körper nicht schnell genug an OPC, so empfiehlt es sich, eine Alternative dazu zu wählen. Mittlerweile gibt es andere, ähnliche starke Oxidantien auf dem Markt. Fallen die Nebenwirkungen schwerer aus als gedacht, so sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden. Wie immer ist die Dosierung das entscheidende Schlüsselelement. Zu Beginn ist es manchmal besser, zu wenig auf eine lange Dauer einzunehmen, als die Dosis zu hoch anzusetzen, was zumeist mit einer schnellen Aufgabe des so wichtigen Vorhabens verbunden ist. Ebenfalls bietet es sich an, dass Sie sich vor der dauerhaften Einnahme mit den möglichen Wechselwirkungen auseinandersetzen. Oftmals heben sich bestimmte Nahrungsergänzungsmittel in ihrer Wirkung auf oder blockieren einander.