Sport ist Mord!?
Über 5 Millionen Menschen erleiden jährlich einen Unfall durch irgendeine Tätigkeit, entweder im Haushalt, in ihrer Freizeit oder beim Sport, so die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Hinzu kommen noch weitere 2,5 Millionen Unfälle an Schulen, am Arbeitsplatz, sowie auf dem Weg dahin.
2010 starben fast 17.000 Menschen an den Folgen einen Unfalls, verursacht durch irgendeiner Art von Bewegung. Man könnte also daraus schließen, dass der Tod ein ständiger Begleiter ist, sobald man sich bewegt und es fast gesünder wäre, auf der Couch sitzen zu bleiben.
Jetzt besser als Couchpotatoe dem Dasein frönen anstatt sich mehr zu bewegen? Lieber nicht, denn ohne Bewegung sieht es noch schlimmer aus. Mit Ihrem Körper geschieht dann folgendes:
Ihr Herz schrumpft, es wird kleiner
Bereits nach wenigen Tagen ohne Bewegung beginnt das Herz zu schrumpfen und ein kleineres Herz transportiert logischerweise weniger Blut. Die Folge: Es gelangt weniger Sauerstoff in die Zellen Ihres Körpers. Doch gerade die Zellen – egal ob Muskeln oder Gehirn – brauchen genügend Sauerstoff um entsprechende Leistung zu erbringen. Ohne Bewegung verengen sich zudem auch die Blutgefäße, was zu einem zusätzlichen Leistungsabfall beiträgt.
Die Muskeln verkümmern
Auch die Muskeln werden kleiner und die Muskeln verkümmern schnell. Bereits nach ein bis zwei Wochen Ruhezustand, also ohne ausreichende Bewegung, sind beispielsweise die Beine schon um bis zu zehn Prozent abgemagert. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Mitochondrien in den Muskeln ab. Sie sind die Kraftwerke der Zellen. Werden die Mitochondrien weniger, kann der Muskel weniger leisten. Jeder, der schon mal einen Gips am Bein oder Arm hatte, oder für längere Zeit in Folge einer Erkrankung im Bett liegen musste, weiß, wie schnell die Muskeln erschlaffen.
Apropos Arme: Die Arme bleiben selbst bei einem Couchpotatoe in der Regel länger in Form, weil sie immer noch ein bisschen was zu tun haben, z.B. um mal etwas zu essen oder um die Fernbedienung des Fernsehers zu bedienen.
Die Knochen werden porös
Neben den Muskeln bilden sich auch die Knochen zurück. Durch die fehlende Belastung werden sie weniger durchblutet. Die Knochendichte verliert an Substanz, wird porös und weniger stabil. So abwegig es klingt, aber nicht zu viel Bewegung führt dazu, dass Knochen schneller brechen, sondern zu wenig Bewegung. Bekannt ist das Phänomen auch unter dem Namen Osteoporose.
Übergewicht und Diabetes drohen
Der gesamte Stoffwechsel passt sich der mangelnden Bewegung an. Der Körper verbraucht viel weniger Energie und im Blut verändert sich die Konzentration verschiedenster Hormone. So nimmt z.B. als Folge auch die Empfindlichkeit für Insulin ab – ein Hormon, das für die Senkung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist – und das kann wiederum zu Übergewicht und Diabetes führen.
Nichtstun erzeugt aber auch Stress. Denn wer sich kaum bewegt, leidet stärker an mangelnder Lebensfreude und Lustlosigkeit. Jede Art übermäßige Belastung bedeutet für denjenigen dann nur noch Stress.
Fazit: Zählt man all die oben genannten Punkte zusammen, ein schwaches Herz, Durchblutungsstörungen, vernachlässigte Muskeln, Diabetes und Übergewicht, ist man vom Supergau nicht mehr weit entfernt. Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen sind neben dem Herzinfarkt die häufigsten Todesursachen. Rund 80.000 Menschen erleiden deswegen jedes Jahr den plötzlichen Herztod. Viermal so viele, wie durch einen Unfall.
Ergo, wer nichts tut, lebt weitaus gefährlicher und der Gruß vom Herzen kommt schnell.