Besonders nach den Tagen der Schlemmerei (Weihnachtszeit, Fastnachtszeit, Ostern usw.) wünscht man sich nichts sehnlicher, als wieder von seinen Pfunden runterzukommen. Man sehnt sich danach, alten Balllast abzuwerfen und wieder fit und frisch auszusehen. Hier kann eine Fastenkur oder das sogenannte Heilfasten eine Einstiegshilfe zu einer gesünderen Lebensweise sein.
Was ist Fasten?
Unter #Fasten versteht man den teilweise oder völligen Verzicht auf feste Nahrungs- und Genussmittel wie Tabak, Kaffee oder #Alkohol, üblicherweise über mehrere Tage hinweg. In der Regel dauert so eine Fastenkur ein bis zwei Wochen.
Fasten bedeutet dabei nicht unbedingt, absolut nichts zu essen und ist nicht zu verwechseln mit einer Null-Diät. Das primäre Ziel einer Fastenkur ist nicht das Abnehmen, sondern soll eine heilsame Auszeit (Regeneration) für den Körper sowie der Einstieg in eine gesündere Lebensweise sein.
Wer kann fasten?
Fasten kann eigentlich jeder, dessen Gesundheit stabil ist. Aufs Fasten verzichten sollte man
- bei Untergewicht oder wenn Sie an Essstörungen leiden
- bei einer Schilddrüsenüberfunktion
- bei vorliegender Leber- oder Niereninsuffizienz
- bei Schwangerschaft und während der Stillzeit
- bei starkem psychischem Stress
- sowie Kinder und Jugendliche
- oder wenn Sie Typ-1-Diabetiker sind.
Sind Sie jedoch gesund, können Sie durchaus auf eigene Faust loslegen. Selbst bei Diabetes Typ II spricht nichts dagegen. Bei Gesundheitsbedenken sollten Sie allerdings einen Facharzt, der sich mit dem Fasten auskennt, zumindest aber Ihren Hausarzt um Rat fragen. Eventuell empfiehlt es sich sogar, eine Fastenkur in einer speziell dafür eingerichteten Klinik zu machen, welche in Einzelfällen sogar von den Krankenkassen übernommen werden.
Wie beginnt man?
Am besten ist es, wenn Sie nicht von jetzt auf gleich mit dem Fasten beginnen, sondern bereits ein bis zwei Tage im voraus anfangen, ihre Nahrungsmittelmenge zu reduzieren. Während der Fastenzeit ist es wichtig, dass Sie viel trinken, viel Wasser oder ungesüßten Tee. Mögen Sie keinen ungesüßten Tee, können Sie auch etwas Honig dazugeben.
Ausserdem gilt, dass Sie sich während der Fastenzeit viel bewegen und moderaten Sport betreiben, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken. Hilfreich dabei ist es, wenn Sie während der Fastenzeit auch ein wenig eiweißreiche Kost wie z.B. Fruchtquark, Jogurt u.ä. zu sich nehmen, was dem Fasten keinen Abbruch tut.
Nach dem Fasten sollten Sie ebenfalls wieder ein bis zwei Tage einplanen und den Kostaufbau langsam angehen. Ihr Körper braucht die Zeit, um sich wieder an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Auch in dieser Zeit gilt, weiterhin viel trinken.
Was passiert während des Fastens?
Nach den ersten zwei bis drei Tagen, stellt der Körper auf den sogenannten Hungerstoffwechsel um. Das heißt, der Stoffwechsel brennt auf Sparflamme und der Körper beginnt von den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettreserven zu zehren. Deswegen ist hier ein gewisses Maß an Sport und Bewegung so wichtig, um den Abbau an Muskelsubstanz (dem Muskeleiweiß) entgegenzuwirken.
Während dieser Zeit geht der Körper auch in eine gewisse Art von Abwehrstellung. Dabei versucht er sich gegen schädliche äussere Einflüsse zu schützen. Der Körper beginnt entzündungshemmende Stoffe zu produzieren und aktiviert so seine Selbstheilungskräfte. Dieser Vorgang wird fälschlicherweise oftmals als „Entschlacken“ oder „Entgiften“ bezeichnet. Dies Begriffe existieren jedoch weder im medizinischen noch im ernährungswissenschaftlichen Bereich.
Das während des Fastens die Stimmung steigt und eine antidepressive Wirkungen hat, ist ein bekannter Effekt. Die bessere Laune verdanken Fastende der vermehrten Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. Ausserdem können Fastenkuren helfen, die Blutfettwerte, Entzündungsmarker oder die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder für Diabetes zu verbessern. Ebenso können Rheuma- und Arthrose-Patienten von einer Fastenkur profitieren, wie auch Patienten mit Bluthochdruck, hier sogar oft mit erstaunlichen Erfolgen.
Fazit: Sollten Sie sich für eine Fastenkur entscheiden, nutzen Sie diese, um gleichzeitig auch Ihre Essensgewohnheiten umzustellen. Durch den sich veränderten Stoffwechsel sowie die positive Auswirkungen auf die Darmflora, kann eine Fastenkur ein große Einstiegshilfe in eine gesünderen Ernährungsweise sein. |
Dennoch, auch hier gilt: So lange Ihnen eine Fastenkur hilft, nicht nur überflüssige Pfunde loszuwerden, sondern auch anderweitig Ihren Körper gut tut, spricht nichts dagegen. Geht es jedoch nur darum, abzunehmen, dann geht das genau so gut, mit einer nachhaltigen Ernährungsumstellung sowie mit etwas mehr Bewegung und Sport.
Weiterführende Links: Fastenkur (Heilfasten), Null-Diät, Mythos Entschlackung